Die verschiedenen Arten der Turmdeckelschnecken

Turmdeckelschnecken sind zwar, wie alle anderen Schneckenarten auch, heftig diskutiert unter den Aquarianern, doch kann man sie wohl zu Recht zu den schönsten und faszinierendsten Schnecken zählen. Auch darf sich die Turmdeckelschnecke einer großen Artenvielfalt erfreuen. Hier werden einmal die bekanntesten Arten der Turmdeckelschnecke vorgestellt.

Die in unseren Aquarien wohl am häufigsten vorkommende Art einer Turmdeckelschnecke ist wohl die so genannte Malaiische Turmdeckelschnecke, die Melanoides tuberculatus, die zur Familie der Kronenschnecken, der Thiaridae, gehört. Bekannt ist die malaiische Turmdeckelschnecke in der Aquaristik auch als Nadel- Kronenschnecke bekannt. Diese Süßwasserschnecke ist ursprünglich von Südostasien bis hin nach Ostafrika beheimatet. Diese bis zu drei Zentimeter groß werdenden, nachtaktiven Schnecken sind zwar getrenntgeschlechtig, vermehren sich aber doch meistens durch die Parthegonese, einer Art der gleichgeschlechtlichen Fortpflanzung. Wie die meisten anderen Arten der Turmdeckelschnecken auch, bringt auch die malaiische Turmdeckelschnecke ihre Jungen lebend zur Welt.

Eine weitere, recht häufig in unseren Aquarien zu findende, Art der Turmdeckelschnecken ist die Raubturmdeckelschnecke, Clea helena oder auch Anentome helena. Diese, ursprünglich in Südostasien beheimatete Turmdeckelschnecke gehört zur Familie der Buccinidae. Das konische, turmförmige Gehäuse dieser Süßwasserschnecke kann eine Höhe von etwa zweieinhalb Zentimeter und eine Breite von etwa einem Zentimeter erreichen. Von der Grundfarbe des Gehäuses her ist diese Turmdeckelschnecke gelblich bis olivbraun und meist ist das Gehäuse mit einigen braunen Spiralbändern versehen, die dieser Art der Turmdeckelschnecke ein recht ansehnliches Aussehen verleihen. Dass die Raubturmdeckelschnecke recht gerne in Aquarien zum Einsatz kommt, hat sie der Tatsache zu verdanken, dass sie sich zwar gerne von Aas ernährt, aber auch anderen Schnecken und deren Laich gegenüber durchaus nicht abgeneigt ist. So gilt denn die Raubturmdeckelschnecke als guter Schneckenvernichter, so makaber dies auch klingen mag, zumal diese Art ja nicht gerade besonders groß ist. Auch diese Turmdeckelschnecke ist nachtaktiv. Die getrenntgeschlechtigen Raubturmdeckelschnecken vermehren sich, indem das Männchen das Weibchen befruchtet, welches dann ein Gelegen an ein hartes Substrat heftet. Dieses Gelege der Raubturmdeckelschnecken enthält nicht selten nur ein Ei. Innerhalb welches Zeitraumes die Jungtiere schlüpfen, ist von der Wassertemperatur abhängig, meistens jedoch schlüpfen sie in einem Zeitraum von etwa zwei bis sechs Wochen.

Nicht ganz so häufig vertreten wie ihre beiden, oben genannten Artgenossen, aber dennoch recht bekannt, ist die genoppte Turmdeckelschnecke, Tarebia granifera, welche ihren Namen der Tatsache verdankt, dass ihr Gehäuse mit einer Vielzahl kleiner Noppen überzogen ist. Da die Form dieser Noppen bei den einzelnen Tieren stark variiert, vermutet man, dass ihre Form unter Umständen vom Kalkgehalt des Wassers abhängig sein könnte. Das natürliche Verbreitungsgebiet der genoppten Turmdeckelschnecke erstreckt sich vom südlichen Indien über das Vorland des Himalaya bis hin nach Vietnam. An die Haltung im Aquarium stellen die genoppten Turmdeckelschnecken nahezu dieselben Ansprüche wie die malaiische Turmdeckelschnecke auch, somit sind sie in der Haltung absolut problemlos.

Eine ebenfalls recht gerne in Aquarien gesehene Turmdeckelschnecke, ist die Riesenturmdeckelschnecke, Brotia herculae. Diese getrenntgeschlechtige Süßwasserschnecke kann eine Gehäusegröße von bis zu zehn Zentimeter erreichen. Das hochkonische Gehäuse kann bis zu zwölf Windungen haben und eine Breite von bis zu drei Zentimeter erreichen. Das oft recht poröse Gehäuse hat in der Regel eine gelbliche bis hellbraune Grundfärbung, das Gehäuseende hingegen ist von einer weißlicher Farbe, die Oberfläche weist Querrippen und Spiralstreifen auf. Der hellgraue bis bräunliche Fuß hat einen Deckel, das so genannte Operculum. Ursprünglich beheimatet ist die Riesenturmdeckelschnecke in Myanmar und im nordwestlichen Thailand. Im Aquarium bevorzugen sie klares Wasser, einen steinigen, sandigen oder auch schlammigen Untergrund und sie leben unter Blättern oder unter Wurzeln. Die Nahrung der Riesenturmdeckelschnecke besteht hauptsächlich aus verrotteten Pflanzenteilen.

Weitere, bei uns jedoch recht unbekannte und auch nur äußerst selten zu findende, Arten der Turmdeckelschnecken, sind die behaarte Turmdeckelschnecke, Thiara cancellata, die Afrikanische Turmdeckelschnecke, Pachymelania byronensis. Da diese Arten für die Aquaristik im Grunde genommen recht uninteressant sind, soll an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingegangen werden.